Eingerahmte Ausstellungs- und Veranstaltungsplakate hängen an einer petrolfarbenen Wand.

GESCHICHTE

Im Jahr 2002 ins Leben gerufen, geht die Gründungsgeschichte der KBB auf kulturpolitische Entscheidungen im wiedervereinigten Deutschland zurück – von finanziellen Fragen über Kompetenzgerangel bis hin zu neuen Zusammenschlüssen.

Berlins lebendige Kulturszene und ihr reiches kulturelle Erbe machen die ehemals geteilte Stadt zur Kulturmetropole mit nationaler und internationaler Ausstrahlung. Aufgrund ihrer wechselvollen Geschichte trägt die Bundesregierung auch kulturpolitisch eine besondere Verantwortung für Berlin. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands standen der Bund und das Land Berlin vor der Aufgabe, Strukturen neu zu ordnen. Diese galt es an die veränderten Bedürfnisse Berlins als Bundesland und Hauptstadt anzupassen. Ein Vorhaben, das über zehn Jahre hinweg für Uneinigkeit und Diskussionsstoff sorgte.

Angesichts finanzieller Unsicherheiten und Kompetenzgerangel waren vor allem Institutionen, die auf West-Berliner Seite mit repräsentativer Funktion gegründet wurden, mit Existenzfragen konfrontiert. So auch die Berliner Festspiele, die auf die 1951 im Nachkriegs-Berlin initiierten Berliner Festwochen und die im selben Jahr zum ersten Mal stattfindenden Internationalen Filmfestspiele Berlin zurückgehen. Als ein „Schaufenster der freien Welt“ brachten die Berliner Festwochen und die Internationalen Filmfestspiele Berlin, die sich schnell unter dem Namenskürzel „Berlinale“ etablierten, Musik, Theater, Kunst und Film von internationalem Rang in die damalige Mauerstadt. Ein weiteres Beispiel ist der im Krieg schwer beschädigte Martin-Gropius-Bau: Nach drei Jahren Wiederaufbau wurde er 1981 ohne eigene Sammlung und festen Träger, der die Finanzierung sichern sollte, nahezu im Zustand des Rohbaus wiedereröffnet. 2001 übernahmen die Berliner Festspiele seinen Betrieb, nachdem sie dort ein Jahr zuvor die kostspielige Ausstellung „Sieben Hügel“ nach fünfjähriger Vorbereitungszeit präsentiert hatten. Auch die ehemalige, 1957 eröffnete Kongresshalle Berlin, ein Geschenk der US-Regierung an West-Berlin, wurde zum Standort einer neuen Institution, die ihre Stellung in der internationalen Kulturlandschaft zu festigen suchte: Kurz vor dem Fall der Berliner Mauer wurde dort 1989 das Haus der Kulturen der Welt als neues Zentrum für nicht-europäische Kulturen etabliert. Die Idee, einen dauerhaften Ort zu diesem Zweck zu schaffen, entstand im Zuge des Erfolgs von „Horizonte – Festival der Weltkulturen“, das seit 1979 von den Berliner Festspielen ausgerichtet worden war. 

Mit der Absicht, das Funktionieren von diesen und weiteren ausgewählten Institutionen als Plattformen des interkulturellen Dialogs zu gewährleisten und ihre Bewahrung sowie Entwicklung zu ermöglichen, einigten sich der Bund und das Land Berlin schließlich auf eine Neuregelung der Hauptstadtkulturförderung, u. a. 2001 in Form des Hauptstadtkulturvertrags. Der Bund wurde damit zum alleinigen Gesellschafter der damaligen Berliner Festspiele GmbH – einschließlich Internationale Filmfestspiele Berlin und Martin-Gropius-Bau – sowie der Haus der Kulturen der Welt GmbH, vertreten durch den*die Beauftragte*n der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Gründung der KBB

Um den Anforderungen im hauptstadtbezogenen Kulturengagement nachzukommen, Ressourcen zu bündeln und neue Synergien zu schaffen, wurden die Berliner Festspiele GmbH und die Haus der Kulturen der Welt GmbH am 17. Juli 2002 zusammengeschlossen. Im Rahmen der rückwirkenden Fusion beider Gesellschaften zum 1. Januar 2002 entstand die KBB – Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH. Als Geschäftsbereiche und programmatische Säulen der KBB wurden die Berliner Festspiele mit dem Martin-Gropius-Bau, die Internationalen Filmfestspiele Berlin und das Haus der Kulturen der Welt ernannt. 2003 zogen ausgewählte zentrale Abteilungen aller Geschäftsbereiche wie Personal, Rechnungs- und Finanzwesen oder die Kaufmännische Geschäftsführung ans Schöneberger Ufer. Die ausgelagerte Verwaltungsstruktur sorgt bis heute für effiziente und nachhaltige Organisationsstrukturen und stärkt das Vertrauen in die wirtschaftliche Mittelverwendung der KBB.

2014 wurde das Haus der Berliner Festspiele im Namen der KBB durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) erworben, 2018 folgten der Martin-Gropius-Bau und das Haus der Kulturen der Welt. Die KBB mietet wiederum alle drei Häuser von der BImA, um in ihren Räumlichkeiten weiterhin Orte der Teilhabe für die zeitgenössischen Künste und kritische Debatten zu schaffen.